Stadtgemeinde geht mit gutem Beispiel voran und lobt die Herkunft von Milch, Fleisch und Eiern transparent für Eltern und Kinder aus.
Ab Mitte 2023 ist es voraussichtlich soweit, und eine gesetzlich vorgeschriebene Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen wird bundesweit umgesetzt. In Kärnten gehen mittlerweile immer mehr Kantinen und Großküchen mit gutem Beispiel voran und loben bereits jetzt die Herkunft der Zutaten transparent aus. So auch fünf Kindergärten der Stadtgemeinde Wolfsberg.
In jenen fünf Kindergärten der Stadtgemeinde, in denen eine eigene Küche vorhanden ist, werden aktuell rund 380 Kinder betreut. Rund 77.000 Mittagessen kommen pro Jahr in diesen Kindergärten auf die Teller. Bei der Verpflegung der Kinder wird auf Regionalität gesetzt: Milch, Fleisch und Eier stammen großteils aus heimischer Herkunft. „Die regionale Herkunft der Lebensmittel war uns bisher schon ein großes Anliegen“, erklärt Elke Maggauer-Hartl, Leiterin der Gemeindekindergärten. Ab sofort wird nun auch die Herkunft von Milch, Fleisch und Eiern transparent auf den Speisekarten des Kindergartens ausgelobt. Dazu haben sich die Kindergärten nach der freiwilligen Herkunftskennzeichnung „Gut zu wissen“ der Landwirtschaftskammer zertifizieren lassen. Eltern und Kinder können sich so einfach davon überzeugen, woher die Lebensmittel im Mittagsmenü kommen. Hannes Primus, Bürgermeister der Stadtgemeinde Wolfsberg, betont: „Die Verwendung heimischer Lebensmittel in den Kindergärten ist einer unserer Beiträge zur Stärkung der regionalen Landwirtschaft und zum Klimaschutz. Mit der Auslobung der Herkunft der Lebensmittel leisten wir auch einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung!“ Die Kindergartenleitung betont, dass sich die Umsetzung der Herkunftskennzeichnung bereits nach kurzer Zeit eingespielt habe und einfach und unbürokratisch funktioniere.
Agrarlandesrat Martin Gruber bezeichnet die Herkunftskennzeichnung im Kindergarten der Gemeinde als wichtigen Schritt, der hoffentlich auch Signalwirkung für andere Kindergartenbetreiber im Land habe. „Man kann nicht früh genug damit beginnen, auch schon bei den Kleinsten das Bewusstsein für gesunde, regionale Lebensmittel zu stärken. Unser 2/2 gemeinsames Ziel ist es, mehr heimische Produkte in öffentliche Kantinen und Küchen zu bekommen. Dafür ist Transparenz bei der Herkunft der erste wichtige Schritt“, erklärt LR Martin Gruber. Das Agrarreferat unterstützt daher bei den Kosten für die Erstzertifizierung, und Gruber macht auch anderen Interessenten dieses Angebot, Kosten für die Erstkontrolle durch eine unabhängige Kontrollstelle zu übernehmen. „Ein Budget von rund 10.000 Euro steht für weitere Großküchenbetreiber und Gemeinden zur Verfügung, um die Herkunftskennzeichnung zu forcieren“, so der Agrarlandesrat.
Auch LK-Präsident Siegfried Huber zeigt sich erfreut über die Teilnahme des Kindergartens an der freiwilligen Herkunftskennzeichnung „Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen im Kindergarten und dem Bürgermeister Hannes Primus. Mit der Zertifizierung nach „Gut zu wissen“ zeigt Wolfsberg vor, dass eine transparente Herkunftskennzeichnung auf der Speisekarte auch in Kindergärten einfach und unbürokratisch machbar ist.“ Ziel der Landwirtschaftskammer ist es, mit der Auslobung der Herkunft die Verwendung heimischer Lebensmittel in Großküchen auszubauen. „Kärnten importiert jährlich Milch, Fleisch und Eier im Wert von rund 130 Mio. Euro aus dem Ausland. Vieles davon landet auch auf den Tellern der Kindergärten. Diese Importe haben oft tausende Transportkilometer auf dem Buckel. In Zeiten des Klimawandels ein Wahnsinn“, zeigt der LK-Präsident auf. Wie eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) ergibt, hätte ein vermehrter Einsatz heimischer Lebensmittel auch positive Auswirkungen auf den Kärntner Wirtschaftsstandort: „Jedes zusätzliche Prozent an heimischen Lebensmitteln bringt der Wirtschaft zusätzlich 8 Mio. Euro an Wertschöpfung, davon 3,8 Mio. Euro im Sektor Landwirtschaft. Vom heimischen Einkauf profitieren die Konsument:innen, die regionale Wirtschaft und das Klima“, hebt Huber hervor.
Initiative „Gut zu wissen“
Infos unter: https://www.gutzuwissen.co.at/
Rückfragen zum Thema:
Stadtgemeinde Wolfsberg: Elke Maggauer-Hartl 04352 537 247 elke.maggauerhartl@wolfsberg.at
Land Kärnten: Barbara Wedenigg, 0664/80536 22610, barbara.wedenigg@ktn.gv.at
LK Kärnten: Bernhard Rebernig, 0676/83 555 347, bernhard.rebernig@lk-kaernten.at
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